Einerseits gibt es natürlich historische Gründe, die auf die Zeit zurück gehen, als es nicht völlig selbstverständlich war, dass jeder „im Internet drin ist“. Gerade für langjährige Vereinsmitglieder wirkt dies identitätsstiftend, über einen sehr langen Zeitraum beispielsweise eine Mailadresse in der Domain sax.de oder einen Webauftritt auf www.sax.de benutzen zu können.
Nein, natürlich nicht. Die Stärke des Vereins liegt in der Individualität der Angebote, die die preiswerten Massenanbieter so nicht bieten können. Einige Beispiele dafür:
Innerhalb der von uns verwalteten Domain sax.de lassen sich beliebige Mailadressen verwalten. Bei Benutzung einer Subdomain (bspw. beispiel.sax.de) kann die Verwaltung für jedes Vereinsmitglied auch vollständig auf dem heimischen Computer erfolgen. Auf diese Weise kann man schnell ohne Inanspruchnahme fremder Hilfe (wie 10minutemail oder dergleichen) Mailadressen erstellen, die eine nur kurzzeitige, selbst kontrollierbare Geltungsdauer haben und danach wieder außer Betrieb genommen werden.
Jedes Vereinsmitglied erhält implizit einen Online-Zugang auf einem Server (einen so genannten Shell Account). Auf dem kann sie/er eigene Kommandos auch dann ausführen lassen, während er/sie selbst gerade nicht „online“ ist, denn der Server läuft permanent.
Innerhalb dieses Zugangs steht automatisch ein Bereich des Dateisystems für einen völlig selbst gestalteten Webauftritt zur Verfügung. Auf Wunsch erfolgt von dort eine Verlinkung auf die Linkseite für Mitgliederseiten.
In Zeiten knapper werdender „klassischer“ Internetadressen (so genannter IPv4-Adressen) können wir unseren Mitgliedern die Beteiligung an einem eigenen, (nach heutigen Maßstäben) relativ großen Adressbereich anbieten. In diesem Bereich lassen sich beispielsweise Zugänge per OpenVPN einrichten, sodass man mit (s)einem heimischen Computer unabhängig von seiner Einwahl ins Internet unter einer permanenten IPv4-Adresse erreichbar sein kann (samt zugehörigem Hostnamen) und auf diese Weise für bestimmte, selbst wählbare Dienste aus dem Internet zu erreichen ist.
Mit OpenVPN lässt sich alternativ auch ein mobiles Endgerät verbinden, sodass es (bspw. bei nicht abhörsicheren Zugängen an Hotspots oder dergleichen) erst einmal komplett verschlüsselt zum Vereinsserver kommuniziert und erst von dort dann „in die Welt geht“.
Dynamische DNS-Aktualisierung: wer einen Computer hinter seinem Router („Fritz!Box“ etc.) zu Hause erreichen möchte, hat immer das Problem, dass die IP-Adressen sich gelegentlich ändern. Dieses Problem lässt sich lösen, indem man die aktuelle Adresse unter einem bestimmten Namen im Internet im so genannten DNS (Domain Name System) bekannt macht. Der Router schickt dabei immer dann, wenn er eine neue Adresse zugewiesen bekommt, eine Aktualisierungsmeldung. Dienste wie dyndns.org bieten so etwas gegen Bezahlung an. Im Rahmen der Vereinsmitgliedschaft ist es problemlos möglich, einen solchen Dienst zu bereitzustellen.
Vereins-weiter Git-Server, auf dem man auch private Repositories hosten kann, die man dann aus der Welt erreicht. Er läuft in einer Gitlab-Instanz, sodass es auch noch entsprechendes „Rundrum“ (Issue Tracker, Wiki, CI, …) gibt für die, die das gern hätten.
Eigener Jitsi-Konferenzserver. Der Server wurde während der COVID-19-Pandemie ins Leben gerufen, um den Vereinsmitgliedern die Möglichkeit von Telekonferenzen zu geben, bei denen die Daten auf nachvollziehbaren Wegen über Vereins-Technik fließen. Die Teilnahme an den Konferenzen steht beliebigen Eingeladenen offen. Die Einberufung einer Konferenz ist allerdings Vereinsmitgliedern vorbehalten, da der nicht ganz unerhebliche Datenverkehr natürlich auf unser Kontingent angerechnet wird.
Je nach eigenem Engagement sind auch weitere, völlig individuelle Lösungsmöglichkeiten offen.
Gerade in Zeiten, da große Internetkonzerne eine regelrechte Datensammelwut entwickelt haben und praktisch alle großen Internetanbieter mehr oder minder stark zu einer Zusammenarbeit mit staatlichen Datenschnüfflern bereit sind oder verpflichtet werden, ist es ein großer Vorteil, die eigenen Daten ausschließlich auf der vom Verein bereit gestellten und betreuten Serverlandschaft zu wissen, wo durch die Individualität ein gutes Vertrauensverhältnis aufgebaut werden kann zu denjenigen, die ehrenamtlich die Administration der Technik organisieren.
Zuerst ist da natürlich der obligatorische Vereinsbeitrag, der zur Finanzierung der Technik, des Zugangs und der Verwaltung (Bankkonto, Gebühren beim Notar etc.) benötigt wird und ein wenig über den Preisen der billigsten Massenanbieter liegt. Wir können jedoch mit Stolz darauf verweisen, dass dieser Betrag seit 20 Jahren stabil geblieben ist. Zum anderen ist alle Arbeit im Verein ehrenamtlich, damit kann es mal schneller oder mal nicht so schnell gehen, bis ein bestimmter Wunsch erfüllt werden kann. Schließlich und endlich lebt der Verein von der Aktivität seiner Mitglieder*innen: eine Teilnahme an der Mitgliederversammlung einmal im Jahr ist daher mehr als wünschenswert, damit man sich wenigstens gelegentlich auch mal persönlich sieht.
Bei Interesse an einer Mitgliedschaft bitte die auf der Kontaktseite genannten Vorstandsmitglieder ansprechen.